Religionsunterricht in der Grundschule
vermittelt unter anderem historische
Hintergründe aber vor allem auch eine Hilfe zur
Selbsthilfe bezüglich der Orientierung im Leben
sowie dem Finden des Sinns des Lebens.
All das kann als Verhältnis von Beziehung
zwischen Leben und Glauben betrachtet werden,
welches auf altersgemäße Art und Weise
vermittelt wird. Dabei richtet sich dieses Fach
an unterschiedliche Überzeugungen und möchte die
Pluralität in unserer Gesellschaft ansprechen
sowie einen Beitrag zur Verständigung
unterschiedlicher Kulturen und Konfessionen
beitragen.
Inhaltlich geht es im Religionsunterricht der
Grundschule darum, die Schülerinnen und Schüler
mit ihren Ängsten, Problemen, Hoffnungen und
Erwartungen anzunehmen, sie dort abzuholen, wo
sie stehen und sie in ihrem Handeln sowie ihrem
zukünftigen Denken zu begleiten. Es soll eine
Basis geschaffen werden, als mündige Bürger für
sich und ihre Umwelt sowie ihre Mitmenschen
Verantwortung zu übernehmen. Dazu gehört auch
die Glaubensvermittlung, deren „Erfolg“ jedoch
nicht messbar ist und/oder in Noten ausgedrückt
werden kann und darf. Vielmehr stellt dieser
Unterricht eine Art Angebot in den Raum, sich
als Geschöpf Gottes zu sehen und das Leben als
eines seiner Geschenke anzunehmen.
Das gemeinsam Verbindende zwischen den – meisten
– Konfessionen ist dabei der wertschätzende und
hilfsbereite Umgang mit den Mitmenschen sowie
das Wissen darum, dass es nur einen Gott gibt,
gleichgültig, welchen Namen ihm die Menschheit
je gegeben hat.
Der fächerübergreifende Aspekt ist der, dass das
Miteinander, die gegenseitige Toleranz,
Demokratie, soziale Verantwortung und der
achtsame Umgang mit unserer Umwelt ebenfalls
Themen im Sachunterricht sind. Die Teilbereiche
Geschichte, Politik und Sozialkunde kommen im
Religionsunterricht ebenfalls zum Tragen wie
stellenweise der naturwissenschaftliche Teil.
Ferner leistet der Religionsunterricht der
Grundschule einen gesellschaftlichen Beitrag in
den jeweiligen Gemeinden, indem er sich an der
Gestaltung von Feiern, Festen und Gottesdiensten
beteiligt. Beinahe nirgendwo ist die geforderte
„Öffnung der Schule“ so leicht durchführbar wie
im Sach- und Religionsunterricht: Kontakte zu
Altenheime, Adventssingen etc. sind nur einige
der Beispiele hierzu. |